Montag, 22. Oktober 2012

Räuchern und ein geschnitzer Löffel

Habt ihr schon mal geräuchert? Nein - dann geht es Euch wie mir. Ich hatte vorher auch noch nie geräuchert.

Da wir aber einen ausgemusterten Räucherschrank geschenkt bekommen hatten und mein Liebster und ich gerne mal denselben ausprobieren wollte, aber ebenso wie ich den Angang nicht hinbekommen hatte, kam am Freitag dann die Möglichkeit, als eine Freundin von mir erzählte, daß ihr Mann zum Angelladen fahren wollte -> aufgehorcht habe ich da natürlich sofort: Und mitgebracht bekommen habe ich Räucherspäne ( aus Buchenholz ). Erst dachte ich mir - soooo wenig , wie soll das denn funktionieren. Aber dazu gleich.


Dann habe ich ein großes Stück Pute gekauft und angefangen mich am Sonnabend einzulesen, was denn nun alles an Vorbereitung erforderlich sei, um ein Stück Fleisch zu räuchern. Zum Glück hatte ich einige Selbstversorger - Vorratsbücher, die viele Hilfestellungen und Einleitungen gegeben haben.
Also als erstes: Es muß IMMER vorher gepökelt werden. -> Hä - was war das denn nochmal. Also nachgelesen - mit Nitritpökelsalz einreiben. Neeeeee das wollte ich nicht. Also nochmal nachgeforscht und festgestellt, daß es auch mit Meersalz und Kräutern geht. So wurde das Fleischstück eingesalzen und mit Kräutern bestückt liegen gelassen ( etwa 2 Stunden ). Danach habe ich in der Schüssel das Fleisch mit Wasser aufgegossen, sodaß das Fleisch nun in einer Salzlake lag - bis zum nächsten Morgen. Bevor das Fleisch in den Ofen kommt, muß es abgespült werden - abgetupft und zum abtrocknen aufgehängt werden. Es darf also nicht feucht in den Ofen gehängt werden...


Dann kam das eigentliche Geheimnis. Das Räuchern selber. Welches Holz auf welchem Feuer wie? Nun auch hierzu gibt es allerlei Dinge, die eingehalten werden sollen. Zum einen darf nur Hartholz genommen werden wie Eiche Buche Birke Wachholder ABER NIEMALS Nadelhölzer, die harzen. Denn das ist sowohl ungesund, als auch unschmackhaft ( laut den Büchern ) . Also haben wir Birkenholz angezündet. Natürlich ohne künstliche Hilfsmittel wie Spiritus oder ähnlichem . Es brennen lassen bis es glüht. Anschließend mit dem Sprüher mit Wasser abgelöscht und mit feuchter Holzspäne überhäuft. Das hat super funktioniert ( also entweder war das Anfängerglück, oder es war höchst professionell, denn es war konstant 70 Grad in dem Ofen - anfänglich noch 90 ). Dann das Fleisch eingelegt. Eingehängt wäre nachträglich gesehen besser gewesen. Und 1 1/2 Stunden gewartet. Dann haben wir das Fleisch herausgeholt, nur um es gleich wieder umgekehrt hineinzulegen, denn die Oberseite hatte nicht genug Rauch und Wärme abbekommen und brauchte noch etwa eine weitere halbe Stunde.
Die Probierstunde danach war einfach umwerfend. Ich hätte NIE gedacht, daß Putenfleisch so würzig und lecker schmecken würde. Einfach SUPER _ OBER_ LECKER!!!!!!!!


Dann war es endlich fertig - und mein nebenher fertig gestellter Löffel ebenfalls ( der war schon vorher weit, aber ich hatte diesen die ganze Zeit über liegen und nicht fertig gestellt.) Nun bot sich die Möglichkeit dazu entspannt im Garten in der Sonne zu schnitzen.  Das er ein wenig schief und krumm ist, stört bei diesem rustikalen Modell gar nicht.


Herrlich so habe ich endlich das Räuchern mal ausprobiert und ich glaube, dass es nicht das letzte mal sein wird. Diese Methode ist nun das Heißräuchern und das Fleisch hält sich nicht so lange und muß bald gegessen werden. Das Kalträuchern darf nur bis max 30 Grad erfolgen und muß über mind. eine Woche erfolgen ( je nach Dicke des Fleischstückes). Daher haben wir uns für das Heißräuchern entschieden .


Also - wie sagt man so schön: RAN AN DEN SCHINKEN!!!!! ( hmm naja Putenbraten ).

Dieser Post ist wahrlich nichts für Vegetarier. Aber um auch denen etwas zu bieten, es geht wohl auch Gemüse oder Käse zu räuchern, doch soweit waren wir noch nicht!

Liebe Grüße Tinki