Donnerstag, 31. März 2011

Verschlungene Wege und Gedanken

Man möchte etwas ändern, aber kann es nicht, man möchte den anderen helfen, aber kann es nicht ( zumindest irgendwie nicht gut ). Man möchte keine Atomenergie mit all den Gefahren, aber abstellen - das ist auch kaum möglich ( ich meine Weltweit ). Nur für mich kann ich Dinge ändern. Grundlegend ändern. Aber ich bin doch nur ein Sandkorn im Getriebe des großen Ganzen und fühle mich hilflos angesichts der Übermacht der Industrialisierung, des Tempos, welches vorgelegt wird und der vielen Gebote und Verbote, die einem auferlegt werden...der Kosten die abverlangt werden, nur weil man LEBT.
 Wie können wir Menschen uns nur anmaßen etwas zu besitzen, einzuzäunen, als Eigen zu betrachten. Wieso hat der Egoismus so viel Leid gebracht. Uns träge und naturfern werden lassen. Frieren oder schwitzen - selbst da wird mal schnell die Heizung höher gedreht, oder eine Klimaanlage angestellt. Wie einfach ist das Knöpfchendrücken und wie wenig Gedanken machen wir uns um solche Dinge eigentlich.
Auch ich nutze viele Dinge, die absolut überflüssig sind, Dinge, die ich wahrscheinlich nicht bräuchte... ich verdiene mein Geld mit Computerprogrammierung, wo permanent der Computer läuft und alles über die Daten auf dem Server laufen und jeder Angst vor Manipulation hat. Dabei sind das einfach nur Zahlen und Fakten - irgendwie funktioniert das Rad trotzdem, der große Apperat, der alles zusammenhält und dennoch bröckelt. Es bröckelt ganz gewaltig und diese Angst steckt in uns - jetzt in diesen Wochen.

Wir haben keinen Gott, der uns rettet, wir haben keine Maschine, die uns bewahrt, wir haben keine Möglichkeit mehr auf die Ursprünglichkeit zurückzukehren, weil schon alles zugebaut ist!!! Wir haben ein so großes Selbstverständnis, eine Rücksichtslosigkeit, die wirklich erschreckend ist.
Wo ist also unser Weg - wo ist denn momentan das Ziel. Ich kann doch nicht immer so weitermachen und mit Scheuklappen herumlaufen und so tun, als wenn nie etwas gewesen wäre...

Aber selbst wenn ich versuche, so autak und naturnah wie möglich zu leben, wird doch schon da an mir gekratzt: Man muß teure Kläranlagen bauen, die vollökologisch laufen - KOSTEN XXX - aber die laufen nur, wenn auch Strom die Umwälzpumpen laufen lassen.

Der Brunnen, der auf dem Grundstück ist, liefert vielleicht nicht so gesundes Wasser wie aus dem Hahn, der die umliegenden Felder düngen und spritzen was das Zeug hält - was also tun, wenn ich da also auch kaum eine Chance haben sollte?  Ich soll gefälligst Energiesparlampen kaufen, damit weniger Energie verbraucht wird - doch die Herstellungskosten dieser Glühbirnen sind hoch - es enthält Quecksilber und ist total ungesund - egal - die Regierung hat Einsparungen durchgeführt. Danach wird wieder Sondermüll produziert ( okay ich stelle alles auf LED's um ).  Benutzt kein Erdöl mehr, sondern steigt auf Biogas/Ethanol/öl um. Doch da sind die Entwicklungen so, daß unserer Auto's kaputt gehen und wir wieder Schrott haben, daß es nur noch Mais, welches für die Bioanlagen gebraucht wird, angebaut wird - kilometerweise und Monokulturen vorherschen, wo kaum noch etwas anderes an Lebewesen etwas davon haben...

Es sind natürlich nur Teile aus dem gesammelten Puzzle - aber sie schwirren mir durch den Kopf ich versuche etwas daran für mich zu ändern und weiß, daß ich schon an der nächsten Kreuzung ankommen werde, wo auch ich wieder den Heizungshahn hochdrehe, anstatt den Ofen anzufeuern ( ach ja das ist zwar CO2 konform - aber irgendwie auch nicht )... wo ich auch den Trockner mal laufen lasse, anstatt die Wäsche draußen aufzuhängen, wo ich auch mal schnell mit dem Auto fahre, anstatt es stehen zu lassen und mit dem Fahrrad zu fahren, wo ich auch Trinken in Plastikflaschen kaufe, weil es ja so praktisch ist und nicht nur Brombeerblättertee aus dem Garten trinke...

Ich werde nicht über andere herziehen, die noch schlechter sind, sondern ich werde versuchen, einen Weg zu finden, der möglichst rücksichsvoll mit den Recourcen umgehen mag, der vielleicht eine Annäherung sein wird, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung davon, wie man wirklich ohne diesen ganzen Luxus überleben kann ( trotz jahrelanger Pfadfinderzugehörigkeit und Planzenkenntnis etc. ).

Dies ist einfach mal niedergeschrieben, was mir in den ganzen letzten Tagen dauernd durch den Kopf geht...

Liebe Grüße Tinki

PS: psst Bora: ich habe nur 5 Knäule besorgt, die ich für das Püppchen-Stricken brauche... also es hielt sich durchaus in Grenzen! Leider haben mich entweder die Farben nicht angesprochen, oder die Qualität war nicht so schön. War dennoch lustig, dort einzukaufen, weil dauernd Kundschaft kam, über die ich die ganze Zeit schmunzeln konnte - das ist doch auch schon Shopping - Shopping der guten Laune!!!!!

13 Kommentare:

  1. du sprichst aus, was mir zur Zeit auch ständig durch den Kopf geht - was kann man überhaupt tun? wie soll man leben? Dazu kommt ja auch noch, dass einem sehr häufig die Informationen fehlen, um sich entscheiden zu können - ist es z. B. besser (nur mal als Beispiel), hier Bio-Äpfel aus Süddeutschland zu kaufen (weiter Transport und so), oder nehme ich besser normale aus Brandenburg? Kann das mal jemand für mich ausrechnen?

    viele Grüße, Lucy

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  2. Ich lebe nun schon sehr bewusst was Umweltschutz angeht, aber auch ich weiss ich, könnte noch mehr tun.
    Ich habe nicht viel Hoffnung, dass wir unserer Lebensweise freiwillig änderne werden. Ich sehe auch nicht, dass sich viele darüber Gedanken machen. Man muss sich nur die Blogs anschauen. Irgendwie spiegeln sie doch unseres Lebens wieder, ob wir das nun wollen oder nicht. Da tut es gut zu lesen, dass es doch ein paar Menschen gibt, die ähnlich denken. Obwohl, die die sich keine Gedanken machen, die haben es leichter, eindeutig.
    Liebe Grüsse, Allerleirauh

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  3. Liebe Tinki, diese Gedanken kenne ich auch! Man kann wirklich nur schauen bei sich selbst im Kleinen etwas zu ändern... Aber oft würde es halt länger dauern, wenn man etwas "ursprünglich" macht und dazu fehlt dann in unserer heutigen schnellebigen Leistungsgesellschaft oft die Zeit! Nicht einmal als Mensch dürfen wir so sein wie wir sind - ich mein in der Arbeit! Mir wurde bei meinem Mitarbeitergespräch gesagt, dass ich mich entscheiden müsse, wo ich meine Prioritäten haben. Arbeit oder Privatleben?!?! Halllooo?!?! Wieso kann ein Mensch nicht arbeiten UND Privatleben haben?!?! Naja, für mich wieder einmal eine Sache an der ich wachsen kann und wieder einmal lernen kann mich abzugrenzen und meinen ganz persönlichen Weg zu gehen, so wie er mir gut tut, und wie ich das möchte ;-)
    Also, halt die Ohren steif!!
    Alles Liebe!
    Eri

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  4. Liebe Tinki, oh wie oft habe ich mit Freunden schon solche Diskussionen geführt - schon vor Fukushima. Aber Tatsache ist auch wir alle (zumindest die Meisten) wollen nur dort anfangen wo es nicht weh tut. Ich hätte ganz viele Beispiele dazu. Angefangen bei mir. Wirklich messbare Einsparungen wird es aber nur dann geben, wenn es über die "Weh-tun-grenze" geht.
    Gruß Silvia

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  5. Liebe Tinki,
    ich denke jeder kann im Kleinen anfangen etwas zu tun. Einfach wieder sensibler werden für die Dinge, die wir brauchen bzw. nicht brauchen. Es ist schrecklich, dass es solche Katastrophen braucht, dass sich mal mehr Menschen wieder Gedanken machen. Was jetzt im Großen letztendlich geschieht bzw. umgesetzt wird ist fraglich. Aber dennoch haben wir als jeder einzelne Verantwortung auch als kleine Sandkörner ;).
    Mit der Erde haben wir einen kostbaren Planeten anvertraut bekommen. Das schon allein unseren Kindern bewusst zu machen gilt es.
    Sei lieb und ♥lich gegrüßt von
    Claudia

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  6. Hallo Tinki, hallo ihr Lieben,
    ich denke, dass es wichtig ist, dass jeder klein bei sich anfängt. ehe es im großen veränderungen gibt, dauert es einfach zu lange. mag sein, dass mancher denkt, "ach das was ich leisten kann lohnt doch nicht" und gar nix macht. Aber auch ein kleiner Schritt ist ein Anfang!

    Liebe Grüße Katrin

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  7. umweltbewusst leben...irgendwie dachte ich das schon von mir und plötzlich wird mir bewusst, dass noch vieles änderbar ist. Und wie du schreibst, ist das garnicht immer so ohne wenn und aber durchzuführen. Stelle fest, unser Ökostrom ist auch "nur" Strommix..warum hab ich das nicht schon vorher mal nachgefragt? Unser Kühlschrank ist ein antiquiertes Teil...weigere mich immer heftigst Geräte auszutauschen und Müll zu produzieren solange noch was funktioniert...aber umwelttechnisch ist mein altes Teil ja auch mal pfui! Einen Trockner hab ich nicht...aber im Winter wird ne Jeans dann doch schneller über der Heizung trocken und muffelt nicht so. Werde mir bestimmt die nächsten Wochen/Jahre noch mehr Gedanken über diese Dinge machen.
    Und dem Gemüsehändler um die Ecke meinen Korb geben;)..und heute hat er doch wirklich zum ersten Mal gemeint...die Umwelt,gell?! und die Plastiktüte wieder weggepackt, da musste ich mich freuen..auch über die vielen Naturstrom-Plakate in allen Läden... vielleicht ist ja auch grad ein bissel grüner Wind in unserem Ländle, besser noch wäre ein Sturm;)!
    Es ist unsagbar schade, dass wir erst oder so richtig aufgerüttelt werden durch Katastrophen wie in Japan...aber ich mag mich nicht damit abfinden, dass nicht jeder im Kleinen und vielleicht sogar im Grossen seinen Teil dazu beitragen kann, dass es morgen noch lebenswert ist.
    liebe und nachdenkliche Grüße
    Susanne

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  8. Hallo Tinki....auch ich möchte immer wieder mal - und zu gern die ganze große Welt verändern aber es bleibt ein Traum....doch die eigene kleine Welt kann man gestalten und verändern so das unser Umfeld und wir darin glücklich leben können - nach unseren Vorstellungen - ganz klar man stößt immer wieder an Grenzen und nicht jedes Unterfangen und mag es auch noch so gut sein für Natur und Mensch - kann umgesetzt werden - aber darum geht es auch gar nicht wie ich finde - denn der Anfang in der kleinen Weltveränderung liegt doch darin überhaupt ANZUFANGEN mit großen und kleinen Dingen - und wie Silvia so schön schreibt, einige Veränderungen werden und müssen einfach auch einschneidend sein und weh tun - wir erleben das bei uns hier auf dem Land immer wieder - wir verzichten auf einiges - aber dadurch können wir uns viel besser selbst verwirklichen und der Natur wieder ein Stück näher sein.....und so setzt sich jedea Kleinweltpuzzleteil wieder an einen neuen Platz und das Leben bekommt wieder mehr Energie und Sonnenstrahlen und somit hat man selbst wieder die Kraft und den Mut trotz der vielen Dramen, die sich auf unserem Erdball abspielen, weiter zu machen und denen die unsere Hilfe brauchen, zu helfen
    in diesem Sinne - die Welt- ob groß oder klein ist immer in Veränderung - machen wir das beste daraus

    Liebe Grüße
    Hedwig und Cosmea

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  9. •✿•ڿڰۣ✿.•✿•ڿڰۣ✿.•✿•ڿڰۣ✿.•✿•ڿڰۣ
    Liebste Tinki,
    so vieles, was auch mir durch den Kopf geht, da fällt mir nur noch ein:

    Wieviel Erde braucht der Mensch? Die ganze!

    Ich hoffe, es geht dir inzwischen besser und du konntest die Leere wieder etwas auffüllen dieser Tage.

    Wir waren soooo viele in der Natur, dass ich ständig müde bin von dem Frischluftschock ;-)))

    Deine Puppenjungs sind allerliebst geworden, den zweiten find ich sogar noch lieblicher, aber das ist sicher eine Frage der Betrachtung, des inneren Seelenauges...

    Lieben Dank auch für deine lieben Zeilen zu meiner Häkeleule.
    Bist du denn auch Eulenfan? Oder bringen Eulen in der Tasche Glück und frohen Mut?

    Sei lieb umärmelt und gegrüßt und hab ein schönes Wochenende.
    Herzlichst
    tüftelchen
    •✿•ڿڰۣ✿.•✿•ڿڰۣ✿.•✿•ڿڰۣ✿.•✿•ڿڰۣ

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  10. Ich bin schon so müde und da ist ncoh ein Geburtstagsgeschenk, das genäht werden will für eine Freundin... aber ich möchte dir trotzdem ncoh schnell Hallo sagen und dass mich genau dieselben gedanken zur Zeit beschäftigen... wie nah können wir an das Ideal kommen, das Leben, das in Eintracht liegt mit der Welt, der Natur... Mehr dazu später, sobald ich eine freue Minute finde, okay?
    Schlaf gut! Schlaf ist immer was Gutes...
    Bora

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  11. Liebste Tinki,
    schau mal hier:
    http://amberlight-label.blogspot.com/2011/03/jahreswichteln-craft-it-forward-2011.html
    Magst du vielleicht mitwichteln?
    Ganz liebe Grüße
    Herzlichst
    tüftelchen

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  12. Liebe Tinki,
    genau die gleichen Gedanken beschäftigen auch mich - immer wieder - schon sehr lange. Und es wird immer dringender, immer drängender - die Notwendigkeit, etwas zu verändern - und paradoxerweise immer schwerer. Immer mehr will man uns eine Welt in Wohlstand, Luxus, Komfort und ewiger Jugend vorgaukeln, eine Welt, in der alles machbar ist, eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten und des nie endenden Wachstums. Die Wirklichkeit ist allerdings genau entgegengesetzt. Und so erlebe auch ich mich täglich in diesem Zwiespalt, etwas ändern zu wollen und gleichzeitig gefangen zu sein in den Annehmlichkeiten unserer "Zivilisation". Bleibt nur die Hoffnung, daß immer mehr Menschen wach werden, ein Bewußtsein für die Absurditäten unserer Zeit entwickeln, sensibler werden im Umgang miteinander und mit der Natur und ihren Resourcen. Dann werden wir eine Chance auf eine menschenwürdige Zukunft haben.
    Liebe Grüße
    Antje

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  13. Liebste Tinki,
    hab ganz innig lieb Dank für deine Zeilen. Du hast ja so recht mit dem Wichteln!
    Zu Beginn der Woche habe ich noch das Gefühl gehabt, alle Zeit der Welt zu besitzen und auf einmal verflüchtigt sich die Zeit: der Liebste auf Lehrgang und ich Alleinrumpelbetreuer, 4 Wochen lang unsere Nichte zu Besuch, 1 Woche Großfamilienurlaub, 9 Wochen Urlaubsvertretung für meine nach Norwegen reisende Kollegin. Alles Schlag auf Schlag ohne Unterbrechung, bis Mitte Juli :-(
    Aber ich werd mir schon meine Kreativnieschen suchen. Nur momentan bin ich etwas deprimiert :-(
    Sei ganz lieb umärmelt und ein schönes Wochenende.
    Herzlichst
    tüftelchen

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